Das wär mir sowas von egal.
Keiner, der es nie probiert hat, weiß um die befriedigende Wirkung von handwerklicher Tätigkeit und der anschließenden Freude am gelungenen Werk.
Ganz zu schweigen von den Spitzenwerten solchen Tuns in kunsthandwerklichen Meisterwerken, die sich in ihrer liebevollen Ausgestaltung löblich von so manch ‚genialen Wurf‘ abheben, der lediglich handwerkliches Unvermögen dokumentiert.
Wer interessiert sich denn heute schon für Topflappen oder Schals oder Bastelarbeiten oder Holzschnitzerei oder …lufthol…Malerei oder Lackiererei.
Es liegt an der Art des Betrachtens, weil ein Topflappen zb: ist ja ein starres Objekt es bewegt sich nicht es redet nicht es flimmert auch nicht.
Ich denke – hm „räusper“ und das ist mein voller Ernst! Der einzig wahre Weg zur Kontemplation und zwar Volkstümlich..ja genau.. liegt im Betrachten einer DVD und zwar auf oder in einem DVD Player.
Soweit mir bekannt, wird in Ausbildungen zu (ehemals) handwerklichen Berufen noch handwerkliches Geschick gelehrt. Auch wenn die berufliche Zukunft dann doch eher bestimmt wird, durch das Bedienen von Halb- oder Vollautomaten. Zumindest eine theoretische Kenntnis eines Produktionsprozesses sollte vorliegen, selbst dann noch, wenn auch Laien den Rohstoff als Input zum Erhalt der Fertigen Erzeugnisses (Output) einfach in die Maschine einführen könnten.
Wobei ich deine Frage auch teilweise bejahen könnte. So manche Handwerkskunst ist vom aussterben bedroht, die letzten Kunstbuchbinder wird man nur noch in wenigen klösterlichen Werkstätten oder auf traditionellen Handwerksausstellungen antreffen können.
So, nun genug geclevert – werde in meinem Hobbykeller noch einen Besen binden…
Teure Wollpreise und die Nervosität stehen der Kontemplation des modernen Menschen hier entgegen.
Außerdem lauern die Gefahren der Verstrickung und Verknotung.
Die zeitgemäße Kontemplation findet in anderen Tempeln statt.
Da fällt mir ein, dass irgendwo noch ein halbfertig gestrickter Handschuh aus meiner Schulzeit rumliegt……